Noten aller Verlage aus einer Hand!
Kauf auf Rechnung (D, AT, CH)
Noten ab 50 EUR versandkostenfrei (D)
Viele Download-PDFs
Einzelstimmenbestellung

Till Eulenspiegel

Noten für Blasorchester

252,90 € inkl. MwSt., versandkostenfrei
Lieferbar in ca. 1-2 Wochen
Art.Nr.: 308584
Noten:
Notenbeispiel anzeigen
Audio:
Beschreibung
Besetzung:Blasorchester 
Komponist: Richard Strauss
Arrangeur: José Schyns
Grad:6 (sehr schwer / Höchstklasse) 
Genre:Konzertwerk
Dauer:16:40
Verlag: HAFABRA Music
Kategorie: Konzertwerke
Das Werk "Till Eulenspiegels lustige Streiche" stammt aus der Feder von Richard Strauss. José Schyns hat es hier für Blasorchester bearbeitet.Strauss' Till Eulenspiegels lustige Streiche (1895) kann als Credo des Komponisten für eine neue, antimetaphysische musikalische Moderne gelesen werden, in der Aspekte der Philosophie Nietzsches mitschwingen. In den unmittelbar vorangegangenen Jahren hatte Strauss eine entscheidende philosophisch-ästhetische Wende vollzogen, weg von den metaphysischen Ansprüchen Schopenhauers und Wagners, hin zu einer individualistischeren, spürbar materiellen Auffassung von Musik. Die Provokationen und das unbändige Lachen, die in den Tondichtungen zum Ausdruck kommen, konnten, wie einige Autoren der Zeit erkannten, als freche Verwerfung eines "heiligen" Prinzips der Institution Kunstmusik nach dem anderen verstanden werden. Hinter dem scheinbar heiteren Witz, den Till (ein metaphorischer Stellvertreter für Strauss selbst) verkörperte, verbarg sich eine subversive Absicht: einerseits eine Verspottung der metaphysischen Anmaßungen, die der Kunstmusik damals zugrunde lagen; andererseits die Proklamation einer neuen Ästhetik, die sich als rauschhaft emanzipiert vom übertrieben aufgeblasenen "Geist der Schwerkraft" inszenierte, der diesen kulturellen Sektor der Musikwelt noch immer beherrschte. Diese Subversionen sind nicht nur im Programm des Stückes zu spüren, sondern auch in den lokalen musikalischen Details und in der gesamten formalen Konstruktion. Diese Überlegungen betreffen mehrere wichtige Themen. Strauss' persönliche Abkehr von der Metaphysik der Musik ist eine der frühesten und eindringlichsten Warnungen aus dem Inneren des Hochkultursystems, dass seine Grundaxiome in einer sich rasch modernisierenden und säkularisierenden Welt nicht länger durch autoritäres Handeln aufrechterhalten werden können.

Dies wiederum deutet darauf hin, dass eine solche Neuausrichtung der Projekte von Strauss (und anderen) die Historiker dazu ermutigen könnte, sich den verschiedenen Teilgeschichten der musikalischen Moderne mit einer problematisierten Komplexität und Nuancierung zu nähern. Schließlich liegt, wie alle Kommentatoren von Till Eulenspiegel festgestellt haben, ein wesentlicher Teil der Wirkung des Werkes in seiner extravaganten, hochtechnischen kompositorischen Darstellung (ein Hauptmerkmal seiner "Modernität").

Aus dieser Perspektive liegt die notwendige Rahmung in der Anerkennung des unverschämt konfrontativen Dialogs mit etablierten musikalischen Stilen und Praktiken. Nicht-normative Formmodelle und architektonische Anordnungen sind wesentliche Bestandteile von Strauss' (Tills) musikalischer Subversion. In der hier vorgeschlagenen Lesart wird Till Eulenspiegel als radikalisierte Sonaten-Rondo-Deformation mit aufschlussreichen hermeneutischen und sozialen Konnotationen behandelt, von denen einige wesentliche im Prolog und Epilog des Stücks zu finden sind. Diese analytische Interpretation werde ich mit Bemerkungen zum Konzept der Sonaten- (und Sonaten-Rondo-)Deformation verweben, wie es auf die Musik des späten 19. Jahrhunderts angewandt wurde.
Bewertungen

Geben Sie die erste Bewertung für diesen Artikel ab und helfen Sie Anderen bei der Kaufentscheidung:

Loading ...