new style of behmisch - siEbner Musi

Winterzeit ist Wirtshauszeit. Es wärmt einem schon der Gedanke daran das Herz, wie man an einem zapfigen Winterabend die Tür der angefeuerten Stube öffnet, drin warten schon ein paar Kollegen und die Brotzeit steht schon auf dem Tisch. Und wenn dann auch noch eine Musik wie die "siEbner Musi" aufspielt, steht einem genussvollen Abend nichts mehr im Wege. Genau diese stimmungsvollen Bilder haben wir im Kopf, wenn wir die erste CD der "siEbner Musi" hören. Deren "new style of behmisch" ist aber gar kein neuer Stil, wie Gründer, Tubist und Namensgeber Markus Ebner im Interview erklärt. Der Stil und die Besetzung sind eigentlich eine Rückbesinnung auf die Wurzeln. Denn im Gegensatz zu vielen aktuellen Darbietungen war das Musizieren früher kein Sport in den Diszi­plinen Höhe, Schnelligkeit und Virtuosität. Man spielte zum Tanz, zur Unterhaltung und zur Freude. Und eben diese Freude ist bei der "siEbner Musi" hör- und spürbar. Dabei klingen die drei Blechbläser, die Flötistin, der Kla­rinet­tist, der Akkordeonist und der Schlagzeuger im Zusammenspiel auch noch so, als würden sie gleich im Nebenzimmer der Gaststube sitzen und spielen - herrlich fein, unverfälscht und roh, ohne jedoch grob oder ungehobelt daherzukommen. In unserer heutigen Zeit, in der (zu) viele "glatte" Blasmusik-CDs erscheinen, freuen wir uns über so ein Album. Es ist so ähnlich, wie es in einem Liedtext der "siEbner Musi" heißt: Wir haben ihn vermisst, diesen wunderbaren Charme...

Mucke Januar/Februar 2020., 04.03.2020