Besetzung: | Blasorchester |
Komponist: | Josef Müller |
Arrangeur: | Siegfried Rundel |
Genre: | Marschmusik |
Format: | Marschformat |
Verlag: | Rundel Musikverlag |
Kategorie: | Marschmusik |
5. März 184
8. Er weitete sich zum offenen Krieg aus und endete im April 1849 mit der Kapitulation der kurz vorher ausgerufenen Unabhängigen Ungarischen Republik. Ganz unter dem Eindruck der revolutionären Ereignisse komponierte Müller insgesamt fünf Märsche in ungarischer Art und Melodik. Der erste war der Batthyány-Marsch. Ihm folgten vier weitere Märsche, die gesammelt als Négy magyar-hadi indulók (Vier ungarische (Kriegs-)Märsche) herausgegeben wurden. Es handelt sich dabei um den Kossuth-Marsch, den Anwerbungsmarsch, den Pester Freiwilligenmarsch und den Marsch der Schnitter von Jász-kun (Jászkun Induló). Interessant ist, dass sich Regimentskapellmeister Müller in keiner Weise wegen revolutionärer Umtriebe verantworten musste, da der Stab des Regiments mit der Musik noch im Februar 1849 nach Graz verlegten und von dort weiter nach Italien. Damit befanden sie sich während der entscheidenden Zeit des ungarischen Freiheitskampfes nicht mehr in Ungarn. Den Titel des Marsches Jász-kun kaszas induló sollte man aus historischen Gründen richtig mit Marsch der Sensenmänner von Jászkun übersetzen. Das nach dem Aufruf von Kossuth im Jaziger und Kumanier Distrikt (dieser liegt an der Theiß mit dem Hauptort Szolnok) gebildete Volksaufgebot nannte man nämlich Jaziger und Kumanier Sensenmänner, weil es mit lanzenähnlichen Kriegssensen ausgerüstet war und sich mit dieser Bewaffnung bei früheren Auseinandersetzungen schon ausgezeichnet hatte. Der enge Zusammenhang der Märsche von Josef Müller mit der ungarischen Revolution von 1848/49 hatte unmittelbare Auswirkung auf den Gebrauch als Märsche für die Truppe, denn sie wurden von den Regimentsmusiken des regulären k.(u.)k. Heeres nicht gespielt, sondern erst ab 1896 wurden sie fester Bestandteil des Repertoires in der neu aufgestellten Kgl. Ungarischen Honvéd (Landwehr).