Besetzung: | Blasorchester |
Komponist: | Hans-Peter Blaser |
Grad:Schwierigkeitsgrad: | 3.5 |
Genre: | Marschmusik , Konzertwerk, Fantasie |
Stimmen:Enthaltene Stimmen: |
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Format: | DIN A4 |
Verlag: | Band Coach |
Kategorie: | Konzertwerke |
Der alte Bernermarsch im Lauf der Zeit
Der alte Bernermarsch genießt im Kanton Bern den Status einer inoffiziellen Kantonshymne, welche bei offiziellen Anlässen gerne gespielt wird. Es ist ein historischer Marsch. Gespielt wird er im ruhigen Tempo der Landsknechtmärsche, welche mit Trommlern und Pfeifern vorgetragen wurden.
In der Schweiz wird er erstmals 1791 im Musik-Buch des Samuel Joneli aus Boltigen dokumentiert. Dort wird die Melodie aber noch mit "Solothurner Marsch" bezeichnet. Der Marsch wurde oft gespielt, als die Berner Truppen dem Franzoseneinfall von 1798 trotzten. So wurde er zum Symbol für den Widerstand und den Freiheitskampf der Berner.
In der "March Fantasy" erscheint erst der Bernermarsch in der Originalgestalt. Dabei repräsentiert die Instrumentation die verschiedenen Epochen mit ihren unterschiedlichen Bläserbesetzungen, welche auch durch das Instrumentarium, das zur Verfügung stand, bestimmt wurden: Trommler und Pfeifer, Hoboistencorps, klassische Harmoniemusik, Blechmusik, Blasorchester.
Der Marsch erfährt aber auch gewisse Wandlungen der musikalischen Sprache. So werden bei der Wiederholung des Trios Akkordfarben des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Nach einer kurzen Überleitung zum 2. Teil folgt eine freie Variation des Marschthemas in Moll im Stil einer Ballade. Gegen Ende dieses Teils erklingt die Ballade im Tutti. Als dynamischer und stilistischer Kontrast wird eine kurze Passage mit Aleatorik eingeschoben, über welche variierte Motive des Bernermarsch erklingen.
Bald wird das Thema der Ballade im Tutti wieder aufgenommen und leitet über zum beschwingten dritten Teil. Dieser wird durch ostinate Elemente in Bass und Holzinstrumenten so wie prägende Rhythmen der Perkussionsinstrumente charakterisiert. Hier klingen lateinamerikanische Elemente an. Dazu erklingen Themen, welche aus Variationen der Melodie des Bernermarsches gebildet werden.
Mit diesem Konzept wird der Bogen über verschiedene Epochen der Bläsermusik und verschiedene musikalische Stilarten gespannt. Das entsprach dem Konzept des Konzertes, welches 1992 im Rahmen der FiestART Biel stattfand. An dem Konzert waren eine Ländlerkapelle, eine Mundart-Rockgruppe, eine Freejazz-Combo, ein klassisches Ensemble und ein Blasorchester beteiligt. Alle Ensembles, spielten nebst anderen Stücken aus ihrem Repertoire ihre Variation, bzw. Interpretation des alten Bernermarsches.
March Fantasy von Hans-Peter Blaser from Hans-Peter Blaser on Vimeo.