Fanfare for an Angel

Im Herbst 2009 hörte ich von einer bekannten Trompetenlehrerin, Jeanne Pocius, die auf einer landesweiten Unterrichtstournee auch in der Gegend von Chicago Halt machen würde. Ich dachte mir, dass es vielleicht an der Zeit wäre, einen letzten Versuch zu unternehmen, um herauszufinden, wie man Trompete spielt (nach einer zweijährigen Pause), und beschloss, Jeanne zu kontaktieren, um eine Unterrichtsstunde zu vereinbaren. Ich konnte nicht ahnen, dass dieses Ereignis eine so nachhaltige Bedeutung haben würde.

Um es vorweg zu nehmen: Nein, ich wurde nicht besser auf der Trompete (was nicht an ihr lag). Die Bedeutung war viel größer. Ich habe nur eine Stunde mit ihr verbracht, weil wir beide einen engen Zeitplan hatten, und dann trennten sich unsere Wege. Aber in dieser Stunde lernte ich jemanden auf einer anderen Ebene kennen als nur die Trompete. Jeanne ist ein besonderer Mensch, dem die Menschen am Herzen liegen und der sich unermüdlich für das Wohl anderer einsetzt.

So auch am 12. Januar 2010, als sie nach Haiti reiste, um mit jungen Musikern zu arbeiten, sie zu unterrichten und Musikinstrumente an diejenigen zu verteilen, die nicht so viel Glück hatten. An diesem Dienstag wurde die Region von einem schweren und tödlichen Erdbeben erschüttert.

Jeanne hatte Glück - sie überlebte "nur" mit einem gebrochenen Arm und mehreren schweren Prellungen, da sie Opfer eines einstürzenden Daches wurde. Trotz ihrer Verletzungen blieb sie in Haiti und arbeitete tagelang unermüdlich, um anderen zu helfen - mit wenig oder gar keiner Nahrung oder Unterkunft.

Sie blieb weitere drei Monate, um ihr Programm in Haiti wieder aufzunehmen und neu zu organisieren, bevor sie nach Boston zurückkehrte - wieder für einen kurzen Aufenthalt, bevor sie erneut nach Haiti zurückkehrte.

Ihre Trompeter-Kollegen Mark Schwartz und Pat Shaner wussten von Jeannes Rückkehr nach Boston am 16. April und organisierten einen überraschenden Trompetengruß für Jeanne direkt am Flughafen Logan. Um meine Unterstützung und meinen Respekt für Jeanne zum Ausdruck zu bringen, fragte ich, ob ich eine komponierte Fanfare zu den Aktivitäten beisteuern könnte. So entstand mit Hilfe von Mark, Pat und Michael Anderson und den vielen Trompetern, die sich freiwillig für die Veranstaltung gemeldet hatten, die "Fanfare for an Angel", die Jeanne Pocius gewidmet und von ihr inspiriert ist. Die Fanfare" wurde dann bei Jeannes Hochzeit 2011 aufgeführt.

Daraufhin wurde mir vorgeschlagen, dass eine neue Version für Solotrompete und Orgel eine schöne neue Ergänzung zu den bestehenden Standards der Hochzeitstrompetenmusik sein könnte.

Jim Stephenson

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