Clann Lir

DIE KINDER VON LIR: EINE IRISCHE LEGENDE

Es gab eine Zeit im alten Irland, in der die Menschen an Magie, Druiden und Zaubersprüche glaubten. Es waren die Tage des Stammes der Tuatha De Danann, der Göttin Danu und von Lir, dem Herrn des Meeres. Lirs Frau Eva hatte ihm vier wunderschöne Kinder geschenkt. Die beiden ältesten, Fionnuala und Aodh, gingen in einem kleinen See schwimmen. Aber sie waren keine gewöhnlichen Schwimmer! Sie besaßen Kiemen zum Atmen und Schwimmhäute an den Füßen, denn schließlich waren sie die Nachkommen des "Herrschers über das Land unter den Wellen". Sie trafen einen Boten, der ihnen mitteilte, dass sie von ihrem Vater gesucht würden. Sie kehrten sofort nach Hause zurück, wo sie ihren Vater beunruhigt vorfanden.

Was ist los, Vater?", fragten sie. "Eure Mutter hat Zwillinge zur Welt gebracht", antwortete er. "....und ist zur Ruhe gegangen". "Was meinst du damit, Vater?", fragten sie.

Lir erklärte ihnen, dass dies das sei, was die Menschen "Tod" nannten, dass aber ihre Mutter, da sie unsterblich seien, zur Erholung gegangen sei, möglicherweise für tausend Jahre oder länger. Die Kinder sollten sich um die neuen Brüder, Fiachra und Conn, kümmern.

Die Kinder küssten ihre Mutter ein letztes Mal und gingen dann.

Als die Kinder heranwuchsen, sank Lirs Lebensmut, bis er eines Tages Aoife, die Schwester seiner Frau, traf. Aoife verfügte über magische Kräfte, und schon bald war klar, dass sie und Lir heiraten würden. Die neue Familie gedieh unter dem Einfluss ihrer neuen Mutter, aber nicht lange, denn Schuldgefühle und Eifersucht auf die wahre Mutter der Kinder forderten ihren Tribut an Aoifes Gesundheit. Sie erkrankte ein Jahr lang, erholte sich aber wieder, nur um dann vorzeitig zu altern.

Aoife war nun eine andere Frau und schlug eines Tages vor, dass sie und die Kinder ihren Großvater besuchen sollten. Auf dem Weg dorthin hielten sie an einem See, und sie ermutigte die Kinder, schwimmen zu gehen. Die vier Kinder spielten fröhlich im Wasser und bemerkten nicht, dass ihre Stiefmutter nun am Ufer stand und den Zaubermantel ihres Vaters trug.

Viel zu lange habt ihr Kinder zwischen eurem Vater und mir gestanden, aber nicht mehr lange!", rief sie.

'Wir können nicht von dir getötet werden...' Aodh erwiderte: 'Wir sind die Kinder von Lir, und wenn du uns etwas antust, werden dich unsere Geister heimsuchen!

'Ich werde euch nicht töten.....', rief sie, '......, aber ich werde euch verändern!'

Dabei neigte sie den Kopf und begann eine Beschwörungsformel. Die Kinder sahen sich ängstlich an, als sie einen rot-goldenen Kreis um sich herum auf dem Wasser sahen. Sie sahen, wie Aoife ihren Umhang öffnete, aus dem das große Licht eines Feuerballs hervorkam, der auf sie zuraste und alles in seinem Kielwasser verbrannte.

Der Feuerball schlug auf dem Wasser auf und verursachte, dass Dampfmassen um die Kinder aufstiegen, und sie verloren bald jegliches Gefühl in ihren Beinen, Armen, Schultern und im Kopf. Als sie ihr Augenlicht wiedererlangten, sahen sie, wie Aoife sie auslachte. Aodh versuchte, sie anzugreifen, und schlug wütend mit den Armen um sich, aber außer dem Plätschern des Wassers passierte nichts. Er drehte sich zu seinen Brüdern und Schwestern um und sah, dass sie sich alle in die schönsten Schwäne verwandelt hatten, die man je gesehen hatte.

Aoife warf ihnen erneut einen finsteren Blick zu und sagte ihnen, dass sie neunhundert Jahre als Schwäne verbringen würden, dreihundert auf dem Lough Derravaragh, dreihundert auf der Straße von Moyle und dreihundert auf der Insel Inish Glora. Um den Bann zu beenden, müssten sie die Glocke des neuen Gottes hören.

Ich überlasse euch aber eure Stimme und den schönsten Gesang, den ihr je gehört habt", sagte sie.