Amsicora

Dem Historiker Tito Livio zufolge war "Amsicora" ein sardisch-punischer Gutsbesitzer, der ursprünglich aus Cornus stammte (Stadtstaat, in dem er oberster Magistrat war) und in den Chroniken der damaligen Zeit als Förderer des Aufstandes genannt wird, mit dem sich die Sarden 215 v. Chr. den Römern widersetzten.

Der Plan für den Sieg sah eine Einigung mit der sardischen Bevölkerung, den "Sardi Pelliti", vor, während die Senatoren von Cornus, einer Stadt auf dem Gebiet des heutigen Cuglieri, das verbündete Karthago um Hilfe baten. Die zehntausend Soldaten, die auf karthagischen Schiffen unter der Führung von Hasdrubal unterwegs waren, wurden jedoch von den Winden in Richtung der Balearen getrieben.

In Cagliari waren unterdessen zwei römische Legionen, die von Tito Manlio Torquato zusammengestellt worden waren, bereit, nach Cornus vorzustoßen.

Josto, der Sohn des Amsicora, versuchte vergeblich, ihn aufzuhalten: Die Entscheidung, die Ankunft der von seinem Vater gesuchten Verstärkung nicht abzuwarten, kostete ihn in der letzten Schlacht bei Decimomannu das Leben. Auch Hasdrubal fiel mit ihm.

Der Legende nach gelang es Amsicora, im Landesinneren der Insel Zuflucht zu finden. Von Schmerz über den Verlust seines Sohnes geplagt, nahm er sich nachts das Leben, damit ihn niemand von seiner Geste abbringen konnte.

Das Stück erzählt die beschriebenen Ereignisse rhapsodisch in einer Reihe von musikalischen Vignetten: Landung in Sardinien, Das Meer (die Hauptthemen werden durch die Effekte des Meeres und die aleatorischen Klänge der Klarinetten eingeführt), Volksfest, Römische Legionen, Blues (eine Umwandlung des vorherigen Themas, das symbolisch den Versuch darstellt, sich gegen die Römer aufzulehnen), Amsicora, Iosto, Die Schlacht (alle Hauptthemen tauchen wieder auf), Das Meer und Abspann (eine Wiederholung des Tanzes vom Volksfest).