Besetzung: | Blasorchester |
Komponist: | Johann Sohn Strauss |
Arrangeur: | Siegfried Rundel |
Genre: | Walzer , Konzertwerk, Klassik |
Umfang: | Partitur und Stimmen |
Format: | DIN A4 |
Verlag: | Rundel Musikverlag |
Kategorie: | Walzer |
3. Die besondere Beziehung zwischen dem Walzerkönig und dem Wiener Männer-Gesangsverein wird auch durch eine besondere Ehrung unterstrichen, denn aus Anlaß seines 25jährigen Bestehens verlieh der Wiener Männer-Gesangsverein 1868 Johann Strauß die Ehrenmitgliedschaft.Viele der heute weltberühmten Kompositionen von Johann Strauß verdanken ihr Entstehen seinen Engagements oder gehen auf besondere Wünsche zurück. Die hohe Zeit par excellence für solche Arbeiten waren die jährliche Faschingssaison in Wien. Für den Fasching des Jahres 1869 steuerte Johann Strauß lediglich drei Werke bei:
eine Polka-Mazurka Fata Morgana op. 330 und die Walzer Illustrationen op. 331 sowie Wein, Weib und Gesang op. 33
3. Der zuletzt genannte Walzer, war ein Chorwerk für einen Narrenabend, den der Wiener Männer-Gesangsverein am
2. Februar 1869 im Dianasaal veranstaltete. Er trägt eine Widmung an Johann Herbeck, den Ehrenchormeister des Vereins. Die Schönheit des Walzers mit der 137taktigen Einleitung veranlaßte den Rezensenten des Neuen Wiener Tagblatts am
4. Februar 1869 zu folgender Voraussage:
Der Walzer wird seinen Weg machen und ebenso populär werden wie die Partie An der schönen blauen Donau. Weniger bekannt sein dürfte dagegen, daß Johannes Brahms, der Johann Strauß freundschaftlich verbunden war, den Walzerkönig dadurch auszeichnete, daß er Anklänge an Wein, Weib und Gesang in seinem Streichquartett op. 51 zitiert.Wie bei dem anderen großen Chorwalzer für den Wiener Männer-Gesangsverein, also An der schönen blauen Donau, wird auch bei Wein, Weib und Gesang die Chorfassung nur sehr selten zur Aufführung gebracht. Auch ohne Chor wird man die vollständige Einleitung nur als die Ausnahme antreffen. In der Aufführungspraxis herrscht eine verkürzte instrumentale Fassung vor, welche auch Siegfried Rundel als Richtschnur für seine Bläseradaption diente.Treffend schrieb im übrigen Viktor Kehldorfer zur Interpretation eines Wiener Walzers:
Die Wiedergabe von Straußschen Walzern ist scheinbar kinderleicht. Und doch ließe sich über die Vortragsweise dieser unkomplizierten Stücke, wie sie der Meister selbst, insbesondere aber auch sein bevollmächtigter jüngerer Bruder Eduard mit dem Taktstock bis an die Wende des Jahrhunderts gekündet, ein Buch schreiben. Es ist ohne Zweifel ein glücklicher Umstand, daß sich diese authentische Interpretation bis heute erhalten hat und in den traditionsreichen Wiener Neujahrskonzerten die ideale Plattform fand. In diesem Geist sollten Walzer in die Blasmusik übertragen werden, damit die Musik jenes Funkeln und Leuchten entwickeln kann, das ihr von Hause aus eigen ist.