Very Rickenbacher im Gespräch über seine Musik und seine Zukunft
Mit seinem Erfolgstitel "Ein halbes Jahrhundert" gelang Very Rickenbacher und seiner "Blaskapelle Rigispatzen" aus der Schweiz im Jahr 2007 eine echte Polka-Hymne, die mittlerweile zum Standard-Repertoire einer jeden Blaskapelle zählt. Sie ist auf der gleichnamigen CD zu hören. Mittlerweile haben Vater und Sohn gemeinsam den Musikverlag verol-noten.ch gegründet, der unter anderem nach und nach die beliebten Stücke der "Rigispatzen" als Notenausgaben für großes Blasorchester neu auflegt.
Wie sieht Ihre musikalische Zukunft aus?
Es kann sein, dass ich bei Bedarf wieder als Bläser bei den "Rigispatzen" mitmachen werde. Ich spiele Eufonium/Tenorhorn, eventuell werde ich auf die Baritonstimme wechseln. Tuba wäre auch eine Möglichkeit. Aber da die "Rigispatzen" momentan überall gut besetzt sind, spiele ich für mich zu Hause. Jede Woche vier, fünf Mal eine halbe Stunde. "Abstand von der Kapelle" in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Außerdem bin ich noch OK-Präsident vom Blaskapellentreffen. Am 1. Januar wurde ich als Ehrendirigent zum Neujahrskonzert eingeladen. Also es geht gleich weiter für mich, nur eben aus einer anderen Perspektive.
Werden Sie denn Ihre neugewonnene Zeit in Zukunft in Ihre Kompositionen investieren?
Nein, ich komponiere jetzt nicht extra mehr deswegen. Es gibt ja schon so viel Musik für Blaskapellen. Die Welt wartet nicht auf meine Kompositionen! (lacht) Ich habe ja auch in der Vergangenheit nur komponiert, wenn mir etwas eingefallen ist. Und so bin auch ich gespannt, ob sich in mir auch ohne eigenen Verein weiterhin Melodien "zu Wort melden" werden.
Etwas anderes habe ich aber auf der Liste stehen, denn es ist ja so: Wenn jemand ein Stück von Roland oder mir für großes Blasorchester bestellt, muss ich meistens noch Stimmen dazuschreiben, weil die Stücke ja ursprünglich nur für die "Rigispatzen" arrangiert wurden. Darum habe ich mir vorgenommen, die Kompositionen, die wir in unserem Verlag anbieten, zu ergänzen und zu komplettieren.
Können Sie uns den Ursprung bzw. die Herleitung Ihres Vornamens erklären? Es gibt ja durchaus Fehlerpotenzial in der Aussprache...
(lacht herzlich) Also ursprünglich heiße ich Gebhard Friedrich Xaver, so steht es im Ausweis. Very ist von Xaver abgeleitet. In Deutschland liegt die Betonung bei Xaver ja auf dem "a". Bei uns dagegen wird das "e" betont. Xaver-Xavery-Very. Es ist halt ein bisschen Englisch geschrieben mit dem "y" hinten. Aber wichtig ist nur, dass es schön lange gesprochen wird: Veeery mit drei "e".