Spinnsch iatz? - Blaskapelle Gehörsturz

Die "Blaskapelle Gehörsturz" ist eine dieser jungen Kapellen, die es vor­ziehen (oder sich vielleicht sogar dazu verpflichten), keine Genregrenzen zwischen Pop, Rock und traditioneller Blasmusik zu ziehen. Wa­rum auch, wenn man sich in allen Lagern wohlfühlt und alle Richtungen gleicher­maßen beherzt spielt. Diese gekonnte Vielfalt zeichnet sich anfangs noch nicht ab, wenn der "Astronautenmarsch", die "Egerländer Musikantenpolka", der "Frühlingswalzer" oder die "Gehörsturzpolka" erklingen. Doch spätestens wenn die 15 Musikanten in "I'm so excited", in Jan Delays "Oh Johnny", in Queens "Don't stop me now" oder in "Sex on Fire" von den Kings of Leon poppig-funky-tanzbare Töne anschlagen, sind die multi­musikalischen Fähigkeiten der Tiroler Truppe nicht mehr zu leugnen. Auch muss man vor jeder Gruppe den Hut ziehen, die es schafft, mit ihrer Musik Gänsehaut hervorzurufen. Und auch das passiert, wenn die von Trompeter Stephan Kostner selbst kom­ponierte 7-Minuten-Brasspophymne "Review" erklingt. Oder wenn sich Natalie Mutards Stimme wunderbar in Roger Ciceros "In diesem Moment" einschmeichelt. Fehlt nur noch fahles Scheinwerferlicht und Bodennebel... So rostig und eingedellt wie auf dem Cover sind die Instrumente der Ka­pelle sicherlich nicht, als diese sich im Studio traf, um die CD "Spinnsch iatz?" einzuspielen. Aus solch alten Hupen kann nämlich kein solcher "Strahl" erklingen, wie er auf dieser ersten CD der Tiroler zu hören ist.

Anonym., 08.02.2016