Besetzung: | Blasorchester |
Komponist: | N.J. Schneider |
Arrangeur: | Walter Ratzek |
Grad:Schwierigkeitsgrad: | 4 (schwer / Oberstufe) |
Genre: | Film & Musical , Jahreszeiten & Anlässe |
Dauer: | 06:20 |
Verlag: | Carpe Diem Musikverlag |
Kategorie: | Film & Musical |
Anna Wimschneiders Erinnerungen beginnen mit dem frühen Tod der Mutter, die eine neunköpfige Familie hinterläßt, und deren Pflichten ganz selbstverständlich die achtjährige Tochter Anna übernehmen muß. Anna wird, selbst noch ein Kind, für die Pflege und Erziehung der Geschwister verantwortlich, lernt kochen - braucht dabei noch einen Schemel, um in die Töpfe gucken zu können - flickt Abend für Abend die Wäsche der Familie, sorgt sich um Haus und Hof. Auf Anerkennung muß sie ebenso verzichten, wie auf eine gute Schulbildung. Ihre Hoffnung auf ein besseres Leben und ihr erster tiefer Glücksmoment währen nur kurz: Albert, den sie, achtzehnjärig, kennen- und lieben- lernt, wird kurz nach der Heirat, und elf Tage nach Kriegsbeginn, als Soldat eingezogen. "Wie wir geheiratet haben, waren wir so arm, das kann sich heute niemand vorstellen. Das mußte man schon von klein an gewöhnt sein, sonst hätte man das nicht ausgehalten."
In Alberts Elternhaus muß Anna nun die kranken Verwandten ihres Mannes pflegen und Schwerstarbeit auf Hof und Feld verrichten, ohne daß die eifersüchtige Schwiegermutter ihr zur Seite steht. Hochschwanger pflügt Anna den Acker, pflegt das Vieh und muß, nach der Geburt ihres Kindes zusehen, wie ihr das Kind vorenthalten wird: Sie hat schließlich zu arbeiten.
"Als meine Schwiegermutter das (die Schwangerschaft) merkte, beschimpfte sie mich aufs ärgste: Du allein hast Schuld, nur du wolltest das Kind, der Albert wollte gewiß keins, und dir werde ich lauter Herbstmilchsuppe geben. Du solltest verrecken müssen bei der Entbindung, denn du hast mir meinen Buben genommen....Am 23. Juli kam das Kind, ein Mädchen, im Kreiskrankenhaus zur Welt. Mein Mann war in Südfrankreich.....und kam noch einmal kurz heim. Im Oktober war er dann schon bei Leningrad."
1944 kehrt Albert schwerverwundet zurück, und endlich kann ein anderes Leben beginnen, auch wenn die Mühsal Annas und Alberts Begleiter bleibt.
Der Film beschreibt dieses Leben ohne Beschönigungen und ohne Anklagen. Das kleine private Leben reibt sich an den "großen" Zeitereignissen. Der Schrecken liegt neben dem Glück, aber immer sind es die harten Lebensbedingungen, die das Schicksal der Protagonisten bestimmt.
Der Film konzentriert sich auf die Zeit von 1938 bis 1944, und schildert zusätzlich in Rückblenden die Kindheit der Anna Wimschneider. Durch diese Konzentration entstand ein mit Sympathie, ja mit Liebe gezeichnetes Porträt einfacher Menschen und kein kalter Bilderbogen.
" Herbstmilch" hält sich an die Wahrheit, daß die großen Rollen den kleinen Leuten gehören.