Sleepers, Awake!

Schläfer, erwache! ist eines der schönsten Werke J.S. Bachs, sowohl in der Kantaten- als auch in der Choralvorspielfassung, und auch wenn einige es vielleicht nicht beim Namen kennen (oder die Originale gehört haben), so sind doch viele mit seinen ergreifend schönen Melodien vertraut. Ein Großteil des heutigen Ruhmes ist auf die LP-Aufnahme zurückzuführen, die Eugene Ormandy mit dem Philadelphia Orchestra gemacht hat. Seine Orchesterversion war für viele Plattensammler das erste Mal, dass sie die Musik hörten. Heute bietet diese Bandversion Studenten und Zuhörern dasselbe Geschenk, indem sie ihnen eine der großartigsten Musik, die je komponiert wurde, aus erster Hand nahebringt...

Die lutherische Hymnenmelodie von Philipp Nicolai steht im Mittelpunkt von Bachs zwei Versionen von Schläfer, erwache! , die erste 1731 in der Kantate BWV 140, "Wachet auf, ruft uns die Stimme", und die nächste 1746 als erstes Choralvorspiel für Orgel in den Schubler-Chorälen BWV 645-650.

Bachs Textur ist dreistimmig: eine blumige, motivische Oberstimme, darunter die Hymnenmelodie und ein fester, unterstützender Bass. Bachs brillante Ausarbeitung dieser Elemente ergibt ein Werk von fesselnder Größe und Kraft.Merlin PattersonPERFORMANCE PRACTICEEine effektive Bandtranskription von Barockmusik sollte die Verzierungen ausgeschrieben haben. Auf diese Weise gibt es keine Zweifel darüber, wie sie gespielt werden sollten und wann sie gespielt werden sollten. In der vorliegenden Transkription für Blasorchester sind alle Verzierungen nach aktuellen musikwissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen ausgeschrieben.das Wort Verzierung kann uns in die Irre führen.

Für den Barockmusiker war die Verzierung das wichtigste Mittel des musikalischen Ausdrucks. Die "Ornamente" wurden so genannt, weil sie Zusätze zur Musik waren, aber es waren ausdrucksstarke Zusätze, die die Musik veränderten. Für den Barockmusiker bestand der Triller nicht nur aus zwei sich abwechselnden Tonhöhen. Der Barockmusiker begann oft auf der obersten Note und hielt sie einige Zeit, bevor er mit dem Wechsel der Tonhöhen begann; diese gehaltene Note erzeugte eine ausdrucksvolle Dissonanz.

In der Tat veränderten Triller und andere Verzierungen, wie sie von Barockmusikern gespielt wurden, die Melodien selbst; wenn man diese Verzierungen weglässt, lässt man Teile der Musik weg. Der Unterschied zwischen fehlenden Verzierungen und korrekten Verzierungen ist genauso real wie der Unterschied zwischen monotonem und lebendigem Sprechen mit Tonfall. Daher ist die korrekte Ausführung der Verzierungen von großer Bedeutung, denn in Wahrheit sind die Elemente und Teile der Musik genau das. Wir können sie studieren und schätzen und üben, sie zu spielen und uns darauf zu konzentrieren, sie zu hören, aber das Ganze - alle Teile, die zusammengefügt sind und zusammenwirken - ist das Lebendige, und es ist etwas Magisches. Wie jede gute Kunst bewahrt sie ihre Geheimnisse.

Bob Margolis