Autor: | Marc Schaeferdiek |
Format: | Din A4 |
Erschienen: | 01.04.2008 |
Seitenanzahl: | 98 |
Ausgabe: | 2., revidierte Auflage |
ISBN: | 3-9805707-1-1 |
Verlag: | Accolade Musikverlag |
Kategorie: | Allgemeine Musiklehre |
Sicher, Autor Marc Schaeferdiek hat die Technik des Oboeblasens nicht neu erfunden. Aber nie vorher wurden die allerwichtigsten instrumentalen Übungen des Oboisten, Defintionen von Termini wie "Stütze" ebenso wie der Verweis auf pragmatische Entspann ungsübungen, individuelle Checklisten und eine gute Auswahl an wenigen, aber präzisen Abbildungen für den Oboisten auf relativ wenigen Seiten so perfekt vereint. Stilistisch gelungen und immer sehr genau in den Anweisungen ist es ein Leitfaden für den täglichen Gebrauch, der bei sachgemäßer Anwendung das Oboenspiel eines jeden Lesers nur verbessern kann.
Die solide, praxiserprobte aber keineswegs langweilige Machart des gelungenen Buches hat schon im Vorfeld namhafte Oboisten zum Schwärmen gebracht: Albrecht Mayer (Solooboist der Berliner Philharmoniker) lobt es gar als "echten Gewinn für alle Oboisten". Christian Wetzel (Professor an der Hochschule für Musik Leipzig) freut sich, dass es "endlich eine methodische Schule gibt, die sehr umfassend das komplizierte Balance-Zusammenspiel des gesamtem Körpers beim Oboe-Blasen ins Auge fasst".
Tatsächlich, Schaeferdiek sieht den Oboisten - gleich welchen Leistungsstands - immer als ganzen Menschen, weist auf mögliche Fehlstellungen von Füßen und Wirbelsäule beim Blasen ebenso hin wie er detailierte Anweisungen zum Erlernen und Üben des Staccatos und des Vibratos liefert. In gut gesetzten Worten definiert er den oft gummiartig überdehnten Begriff "Stütze" klar und sachlich, listet effektive Atemübungen und Tipps zur Fingertechnik auf. Dabei masst er sich keine medizinischen Fachkenntnisse an, obwohl er durchaus über anatomische Voraussetzungen gut informiert zu sein scheint. Der Praxis des Spiels soll das Buch dienen und dem Oboisten das Leben mit diesem Doppelrohr erleichtern, dem leidigen Vergessen vieler Übungen, die nicht immer gar so viel Spaß machen, entgegenarbeiten. Auch in seinen Kursen und Workshops arbeitet Marc Schaeferdiek mit den Inhalten dieses Buches, man kann die Ausführung dieser Ideen also auch live mit dem Autor erleben.
Schön: durch die individuell auszufüllenden Checklisten wird dieses Buch zum zuverlässigen Begleiter des Oboisten, verzichtet aber auf den erhobenen Zeigefinger der katechetische n Didaktik.
Es will und kann den gut ausgebildeten Lehrer selbstredend nicht ersetzen, aber es regt sowohl junge Schüler wie gestandene Oboisten an, ein paar alltägliche Dinge systematisch zu überdenken. Wenn man ein paar Notenbeispiele ändert könnten auch die Fagottisten von diesem Buch profitieren.
Da freut der Leser sich doch glatt auf die nächste Übeeinheit!