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Ernst Hutter im Gespräch über Ernst Mosch, Emotionen und die Zukunft

Die Zutaten für den Erfolg? Das sind Melodien, der Rhythmus und der unverwechselbare Klang. Und die Emotionen dürfen nicht fehlen. Und das seit über 60 Jahren! Der 21. April 1956 gilt als die Geburtsstunde der "Egerländer Musikanten". Und 60 Jahre Bühnenpräsenz sind schon ein Grund, ordentlich gefeiert zu werden. Derzeit touren die Musiker immer noch durch die Lande. Pause? ­Eher nicht. Kürzlich erschien noch der Tonträger "Das Beste aus 15 Jahren". Denn 15 ­Jahre ist es her, dass Ernst Hutter die Leitung von Ernst Mosch übernommen hat.

Warum ist die ­Musik von Ernst Mosch eigentlich heute noch so aktuell? 
Allein über diese Frage könnten wir stundenlang reden. Musik - egal welche - hat jederzeit ihre Berechtigung. Diese verrückte Welt, in der wir leben, mit ihren kulturellen und religiösen Verwerfungen kann vielleicht nur noch die Musik retten... Bei den "Egerländern" spielt "Heimat" eine wichtige ­Rolle. Vor 15 Jahren hat man in Deutschland oft nur hinter vorgehaltener Hand über das Thema Heimat gesprochen. Heute ist es aktuell. Vielleicht auch deshalb, weil wieder so viele Leute zu uns kommen, die ihre Heimat verloren haben. "Rauschende Birken", "Egerland, Heimatland", "Wir sind Kinder von der Eger" und noch ganz viele andere Titel beschreiben diese heute leider wieder sehr aktuelle Lage vieler Menschen. Ich glaube, das ist ein wichtiger Bestandteil, warum unsere Musik immer noch ­aktuell ist.

Ernst Hutter

Welche Elemente sind heute, 60 Jahre später, noch vorhanden? 
Wenn ich das auf musikalische Ausdrücke reduziere - ohne zu wissenschaftlich zu werden -, sind das die Melodie, der Rhythmus und der Klang. Diese drei Dinge bestimmen den Sound der "Egerländer". Unsere Komposi­tio­nen haben eine ­klare formelle Struktur, die in der Volksmusik fußt. Das betrifft auch den Rhythmus, der tanzbar ist, von Volkstänzen geprägt. Unsere Art, Rhythmus als unverwechselbares Stilmittel einzusetzen, hat auch mit der Verwandtschaft von Swing zu unserer Musik zu tun. Ernst Mosch war als großartiger Swingposaunist klar, dass auch seine Musik swingen sollte. Klang wiederum wird durch Instrumente bestimmt. Dieser Sound wird durch die Flügelhörner, Tenorhörner, Tuben ­dominiert. Hinzu kommt natürlich noch die Art und Weise, wie die "Egerländer" spielen, also wie sie phrasieren, wie sie grooven, wie sie die Musik interpretieren.

Welche Rolle spielen Emotionen?
Eine große. Unsere Musik spricht Emotionen an, und die Texte vermitteln zusätzlich Gefühle, Musik und Text als Einheit werden in ­unserer Musik emotional empfunden.

Und das sicher auch in Zukunft!
Ich bin davon überzeugt, dass es für uns alle gesund ist, wenn wir schöne, warme Bläserklänge hören. Ich bin Bläser, erzeuge mit meiner warmen Luft Energien und Emotionen. Das ist für mich eine ganz essenzielle menschliche Tätigkeit. Das ist nicht nur für mich schön, sondern auch für jeden, der selbst ein Instrument spielt, und natürlich für die Zuhörer. Dafür sind wir Musiker und das Publikum entscheidet, ob unsere Musik gefällt. Ernst Mosch hat einmal gesagt: "Bei uns ist ­alles echt, das fühlen die Zuhörer. Unsere Walzer, Polkas und Märsche treffen eben ins Herz ..."

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