Armenian Dances #2

"Die Armenischen Tänze sind eine viersätzige Suite für Blasorchester, basierend auf authentischen armenischen Volksweisen aus den gesammelten Werken von Gomidas Vartabed (1869-1935), dem Begründer der klassisch-armenischen Musik. Reed hat Stilistik, Tempo und all die Natürlichkeit dieser simplen Volkslieder und -tänze eingefangen, und die aus ihnen entstehenden Möglichkeiten melodischer, harmonischer und rhythmischer Entwicklung in eine individuelle symphonische Sprache umgesetzt.

Den drei Sätzen des zweiten Teils liegen wieder drei armenische Volksweisen zugrunde: 'Hov Arek' ist eine lyrische Weise, in welcher ein junger Mann die Berge anfleht, sie möchten ihm einen leichten Wind schicken, der ihn von seinen Sorgen befreit - eine tiefbewegte Melodie in weitausladender Expressivität. 'Khoomar', der Hochzeitstanz - von Vartabed ursprünglich als Sopran-Solo mit gemischtem Chor gesetzt - ist ein leichtherziges, vital-rhythmisches Tanzlied; eine Szenerie aus einem armenischen Dorf, wo zwei junge Leute sich lieben lernen und heiraten. Der letzte Satz 'Lorva Horovel' besteht aus einer komplexen, improvisatorisch gehaltenen Melodie - ihre reiche rhythmische und melodische Struktur enthüllt Elemente, die in vorchristliche Zeiten zurückreichen. Das Lied bezieht sich auf den Bauern, bzw. dessen körperliche und geistige Verfassung während seiner Arbeit. Es ist das unmittelbare Ergebnis seines Pflügens - seine Befehle an seine Ochsen, seine Ausrufe während der Arbeit.

Reed war bestrebt, mit seiner Musik dem Geist der armenischen Musik gerecht zu werden, einer Volksmusik, die bis heute nicht die Anerkennung in der westlichen Welt erhielt, die sie eigentlich verdient hätte."