Besetzung: | Blasorchester |
Komponist: | Traditional |
Arrangeur: | Uwe Kohls |
Grad:Schwierigkeitsgrad: | 2.5 |
Genre: | Weihnachten & Advent |
Dauer: | 06:54 |
Verlag: | Carpe Diem Musikverlag |
Kategorie: | Weihnachten & Advent |
Als erstes erklingt "Nun komm, der Heiden Heiland". Dieses Lied geht auf den altkirchlichen Hymnus "Veni Redemptor Gentium" ("Komm, Erlöser der Völkder") aus dem vierten Jahrhundert zurück, der dem Bischof Ambrosius zugeschrieben wird. In diesem Lied wird nicht das kleine Kind in der Krippe angesprochen sondern Christus, der königliche Gottesheld in seiner Mission von Gott Vater. Das Lied hat keine Spur der Weihnachtsseligkeit späterer Jahrhunderte - es ist holzschnittartig und betont die große Distanz zwischen dem menschgewordenen Gott und dem erlösungsbedürftigen Menschen. Die heute gebräuchliche Textfassung von Martin Luther (erster Druck 1524) lässt dies in der reformatorischen Nüchternheit besonders klar heraustreten.
Die Suite erhielt ihren Namen vom zweiten Lied der Suite: "In dulci jubilo". Es hat seine Wurzeln im späten Mittelalter - eine Phase, in der Liedern vermehrt halb lateinische, halb deutsche Texte zugrunde lagen; so auch hier. Die Entstehung des Liedes ist wohl im 14. Jahrhundert anzusetzen. Wartet man im ersten Lied noch auf die Niederkunft Christi, ist sie in hier schon passiert.
Ganz anders sieht man fünf Jahrhunderte später - im 19. Jahrhundert die Sache: Ein böhmisches Weihnachtslied "Nessem vam Novinty" bekam 1870 vom Leipziger Musikprofessor Karl Riedel (1827-1888) den bekannten Text untergelegt. "Kommet, ihr Hirten" ist ein ausgelassenes Tanzlied, das unverkennbar die Musizierlust der Böhmen zeigt. Die erste Strophe ist die Aufforderung des Engel des Herrn auf den Feldern bei den Hirten: "Christus der Herr ist heute geboren. Fürchtet euch nicht!" Das Lied nimmt es nicht so genau und lässt den Engel sich in einem Tanzlied äußern. So ist das Weihnachtsgeschehen nicht mehr Gegenstand hoher Theologie, sondern ein großes Fest, an dem auch die kleinen Leute mit ihrer ausgelassenen Freude teilhaben.
Als letztes erklingt "Resonet in Laudibus", dieses wurde in der deutschen Fassung als "Josef, lieber Josef mein" am Ende des 14. Jahrhundert in einer Leipziger Handschrift erstmalig aufgezeichnet.
Diese Suite will in der Anlehnung an etwa 1600 Jahre echter Weihnachtsmusik eine Alternative sein zur Kaufhausglitzerwelt mit ihrem Konsumrausch und dem Schwund an Bewusstsein dafür, was die Weihnacht uns allen an Verantwortung füreinander übertragen hat.